Man bereitet drei gleich große Platten vor. In einer der Platten wird die Linienzeichnung als Strichätzung erstellt. Nun druckt man diese auf ein Papier und von diesem auf die anderen beiden Platten. So sind die Umrisse der Zeichnung auf allen drei Platten zu ersehen.
Jeder der Platten ordnet man eine Grundfarbe zu, die Platte, in der die Strichätzung ausgeführt wurde, wird zur Blauplatte. Nun schmilzt man das Aquatintakorn auf allen drei Platten auf. Nun ist für jede Fläche der gewünschte Farbton in die drei Grundfarben zu zerlegen und die Ätzzeit zu errechnen.

Das Verfahren beruht darauf, dass alle Farben nach der Newtonschen Farbenlehre aus den drei Grundfarben bestehen, deren Zusammendruck schwarz ergibt. So muss für jede Fläche in jeder Platte der Anteil der jeweiligen Grundfarbe durch die entsprechenden Ätzzeit erreicht werden. Es erfordert schon ein wenig mathematisches Denken und überlegtes Arbeiten, um die gewünschten Nuancen zu erreichen. Einfach ist dies noch bei Farben erster und zweiter Ordnung, bei Grautönen und den unbunten Farben wird oft dem Zufall Tribut zu zollen sein. Eine weiter Schwierigkeit liegt darin, dass die Fläche erst nach Erreichen des Ätzintervalles abgedeckt werden kann, d.h. die Reihenfolge der Intervalle muss eingehalten werden.

Eine rote Fläche z.B. muss in der Blau- und der Gelbplatte sofort abgedeckt werden, in der Rotplatte muss die Fläche bis zur gewünschten Ätzstufe offen bleiben.
Eine rotviolette Fläche muss in der Gelbplatte sofort, in der Blauplatte nach kurzer Zeit, in der Rotplatte zuletzt abgedeckt werden. Das bedeutet, dass die Flächen jeweils solange offen bleiben müssen, bis das gewünschte Ätzintervall an der Reihe ist. Beispiele für den Farbzusammendruck sind unter dem Punkt Ätztabellen aufgeführt.
Obwohl es empehlenswert ist, während der Erstellung der Druckstöcke in den drei Grundfarben zu denken, können für den Druck die Farben in gewünschter Weise abgemischt werden.