Kursleiter: Ulrich Winter | ||
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Seit der Erfindung der Radierung haben sich die Werkzeuge und die Arbeitsvorgänge für diese Drucktechnik kaum verändert. |
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Vorbereiten der Platte | ||
1. Mit dem Dreikantschaber werden die scharfen Schnittkanten der Kupfer- oder Zinkplatte (Stärke 1mm) abgeschrägt. 2. Die Ecken des Druckstockes werden mit der Feile abgerundet. |
Dreikantschaber | |
3. Mit dem Polierstahl die Kanten glätten und abrunden. Den entstehenden Metallgrat auf der Rückseite der Platte abschneiden. | Polierstahl | |
4. Platte mit feinem Schleifpapier in parallelen Bahnen kreuzweise schleifen. 5. Platte mit Schlämmkreide und Spiritus polieren und dabei vom Schleifstaub säubern und entfetten. Die Platte ist jetzt so vorbereitet, dass sie als Druckstock für die Kaltnadel dienen oder für die verschiedenen Ätztechniken beschichtet werden kann. | ||
Beschichten für die Ätzung in Linientechnik | ||
Ätzgrund |
Die Platte wird auf der Heizplatte auf etwa 100°C erwärmt. Mit einer Lederwalze wird der Ätzgrund, ein säurebeständiges Gemisch aus Wachs, Harz und Asphalt, hauchdünn aufgetragen. Das Rußen dieses Grundes über der Petroleumlampe schließt die Poren des Ätzgrundes und bewirkt, dass dieser matt und dunkel wird (Beim Weichgrund entfällt das Rußen). |
Lederwalze |
Aufschmelzen des Aquatintakorns für die Flächentechnik | ||
In der Linientechnik würden große vertiefte Flächen nicht schwarz drucken, sondern beim Auswischen (siehe Druckvorgang) würde eine graue Fläche mit dunklem Rand entstehen, die sogenannte "offene Ätzung". Bei der Aquatintatechnik wird auf die gesamte Platte ein Gemisch aus säurebeständigem Asphalt- und Collophoniumstaub, das im Staubkasten aufgewirbelt wurde, aufgebracht und bei etwa 220°C halbkugelförmig aufgeschmolzen. Nach der Ätzung bilden sich unter den aufgeschmolzenen Staubkörnern feine Stalagmiten, die die Farbe beim Auswischen festhalten und so gleichmäßige Halbtonflächen ermöglichen. Der Tonwert der Fläche hängt ab von der Einwirkungszeit und der Stärke der Säure. |
Staubkasten | |
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