Zeichnen

Konstruktion und Proportion

 
Das Messen von Proportionen

 
 

Wir greifen bei ausgestrecktem Arm ein Maß (z.B. die Breite) eines zu zeichnenden Gegenstandes zwischen Bleistiftende und Daumennagel ab und vergleichen es mit einem anderen Maß (z.B. der Höhe). Das Verhältnis dieser beiden Maße (z.B. Breite zu Höhe 1:4) nennt man Proportion. Wichtig bei dieser Methode ist, dass man mit großen Maßeinheiten beginnt (Gesamtbreite zu Gesamthöhe) und weiter nach einfachen Maßverhältnissen wie 1:1, 1:2, 1:3 usw. sucht. Man kann dann Aussagen treffen wie:

  • die linke Tangente eines Gegenstandes teilt die Gesamtbreite im Verhältnis 1:3
  • Die Mittelachse eines Gegenstandes befindet sich etwas rechts von der Mitte der Gesamtbreite
  • der obere Rand eines Gegenstandes teilt die Gesamthöhe im Verhältnis 1:1 usw.

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    Die Konstruktion

     

    Man überträgt die Größenverhältnisse aufs Papier und vergleicht ständig die Lage der Gegenstände zueinander. Es entsteht ein Gerüst aus Hilfslinien und Rechtecken, das die Gegenstände und ihre Lage zueinander beschreibt.In nebenstehender Abbildung können folgende Vergleiche angestellt werden:

  • Apfel A:
    rechte Tangente = Mittelachse Flasche B
    höchster Punkt = Mitte Apfel C
  • Flasche B:
    Breite etwas kleiner als Breite Apfel A
    halbe Höhe = oberster Punkt der Dose D
  • Apfel C:
    halbe Breite = rechte Tangente Dose D
    unterster Punkt höher als unterster Punkt Flasche B
    usw.

  • Symmetrische Gegenstände werden mit einer Hilfslinie für die Mittelachse versehen, wichtige Punkte mit waagrechten Linien gekennzeichnet und dann mit Geraden verbunden. Dann kann die Form gezeichnet werden.
    Organische Gegenstände werden überzeichnet, Rundungen zuerst durch geknickte Geraden ausgedrückt, man erhält so eine charakteristische Darstellung des Objektes. Wenn die Umrisse aller Gegenstände gezeichnet sind, sucht man die Überschneidungspunkte.

     
     
    Die Überschneidungspunkte

    Das sind alle Punkte, an denen eine Linie eine andere überschneidet. Auf der Fläche, die hinten liegt, wird in unmittelbarar Umgebung der Überschneidung eine Dunkelheit gesetzt, die den Ausgangspunkt für die weitere Schattenmodellierung durch Schraffuren bildet.

     
     
    Die Kontraste

    Man versucht durch die Schraffuren Kontraste zu erreichen (hellen Flächen dunkle gegenüberstellen) und so die Licht-Schattensituation zu modellieren. Dabei gilt es, möglichst viele Töne (Helligkeitsstufen) einzusetzen. Neben dem Hell-Dunkel-Kontrast bilden auch Gegenüberstellungen wie groß-klein, viel-wenig, genau-ungenau, bewegt-starr wichtige Elemente der Bildgestaltung.

     

     
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