Maltechnik

Aquarell

 
 

Der Name leitet sich her von Aqua = Wasser. Kennzeichnend für das Aquarell ist der lasierende (durchscheinende) Farbauftrag. Diesen erreicht man am besten durch das vorhergehende Anfeuchten des Papier mit klarem Wasser.

 
 

Der Nachteil:
zu dünne Papiere wellen dadurch stark und die Farbe läuft in die entstehenden "Täler" des Papieres. Auch dürfen Flächen, auf die bereits Farbe aufgetragen worden ist, nicht mehr gefeuchtet werden, da es sonst zum Ausflocken der Farbe kommt.

 
 
  Man unterscheidet folgende Techniken:  
 
 

Naßtechnik:
Das gesamte Papier wird mit einem Schwamm oder einem großen Pinsel mehrmals gefeuchtet (es darf kein Wasser auf dem Papier stehen). Das Wellen des Papiers wird verhindert, indem man es so lange auf beiden Seiten naß macht, bis es sich ausgedehnt hat und es dann auf eine Glasplatte legt. Man beginnt mit einem großflächigen Auftrag der hellen Farben, die stark ineinander laufen. Mit fortschreitender Arbeitsdauer verwendet man zunehmend dunklere Farben, die ja nach Auftrocknung des Papieres immer weniger verlaufen. Wichtige Details werden mit kleinem Pinsel trocken ("trocken" meint den Untergrund) aufgesetzt.

 
 
 

Trockentechnik:
Stark verdünnte Farbe wird auf das trockene Papier oder bereits getrocknete Farbflächen aufgetragen. Nebeneinander stehende Flächen sollten nicht zusammenlaufen; also entweder warten bis die erste Fläche getrocknet ist oder zwischen den Flächen einen trockenen Rand stehen lassen. Die Farben erreichen nicht die Brillanz der Naßtechnik.

 
 
 

Partielle Naßtechnik:
Es werden immer nur die unmittelbar zu bearbeitenden Teile des Papieres vor dem Farbauftrag mit klarem Wasser genäßt. Dadurch wird zwar die Leuchtkraft der Naßtechnik erreicht, es entstehen aber oft an den Flächenenden dunkle Ränder. Dieses Verfahren ist für den Anfänger geeignet; der sicher Umgang mit dem Aquarell erfordert aber viel Übung.

 
 
 
  Malen mit komplementären Farbenpaar  
 
 
 
   

Eine Methode des Farbaufbaues (nicht nur für das Aquarell), die den Farbauftrag in zwei Abschnitte teilt:

  • Modellieren von Licht und Schatten
  • Auftrag der Lokalfarbe
     
    Wir malen zuerst nur im Schattenbereich eines Gegenstandes. Dieser wird wie bei der partiellen Naßtechnik gefeuchtet. An der Grenze von Lichtbereich (der ja weiß bleibt) zum Schatten wird die warme Farbe aufgetragen und zum Lichtbereich hin verwaschen. Der Pinsel wird gesäubert und die kalte Farbe am "Südpol", also wo der Schatten am stärksten ist, aufgetragen und nach oben hin in die warme Farbe verwaschen. Die kalte Farbe verdünnt sich nach oben hin, in ihrer Nähe entsteht ein kaltes grau, in der Umgebung der warmen Farbe erhalten wir ein warmes grau. Nun setzen wir die Lokalfarben (die "wirklichen" Farben) des zu malenden Gegenstandes in die noch feuchten Flächen.

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    Die Lokalfarbe über der warmen Untermalung wird von der Farbtemperatur her aufgewärmt, im Mischbereich der Untermalung vergraut sie und im Bereich der kalten Farbe wird auch die Lokalfarbe kalt.
    Wenn wir für alle Gegenstände eines Bildes das gleiche Komplementäre Farbenpaar zur Untermalung verwenden, erhalten wir ein Bild, das sich durch eine harmonische Lichtstimmung auszeichnet.

     

     
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